Gelernter Polygraf. Design & Kunst Studium, BA in Visueller Kommunikation, Vertiefung Film. Ausbildung zum Apple Creative im Silicon Valley. Selbständige Tätigkeit als Filmemacher. Fotograf & Grafiker in einer sozialen Institution.

Er mag sein Badezimmer Fotolabor, seine Leica und dass man in der Fotografie aus einem Negativ ein Positiv macht.

MANCHESTER
05. August 2024

«Ich neige dazu, die Dinge zu fotografieren, die mir vor die Kamera kommen.»

Lee Friedlander

Um ehrlich zu sein, wir flogen einfach mal schnell für drei Tage nach Manchester, um das Konzert von einem unserer Lieblingsmusikern – Josh Garrels mitzuerleben. Die Chance ist klein, dass er jemals zu uns in die Schweiz kommt.

Es war traumhaft und in einem so kleinen und vertrauten Rahmen, dass es Wohnzimmer-Atmosphären-Charakter hatte. Wir lernten einen der Veranstalter kennen. Er war absolut begeistert, dass wir extra aus der Schweiz angereist waren und stellte uns am Schluss Josh persönlich vor.

Lustigerweise frühstückten wir am nächsten morgen zufällig im selben Lokal wie Josh und hatten nochmals einen kurzen Chat.

Überall in Manchester gibt es Bienen. Auf jedem Poller, jeder Bank, auf Gebäuden und Mülleimern in der ganzen Stadt. Die Biene ist Teil des Stadtwappens von Manchester und steht für die Produktivität der Fabriken während der Industriellen Revolution.

Manchesters Biene ist eine Arbeiterbiene und steht für eine Stadt, die von Arbeitern erschaffen wurde und nicht für eine Stadt, die durch königliche Schirmherrschaft oder natürliche Ressourcen gewachsen ist. Die Einwohner von Manchester haben hart gearbeitet, um diesen Ort gedeihen zu lassen.

SW Fotos
Leica MP
Summicron-M 35mm ASPH

Kodak Tri-X 400
Rodinal 1+50

PARIS
09. Mai 2024

«Ein Spaziergang durch Paris vermittelt Lektionen über Geschichte, Schönheit und den Sinn des Lebens.»

Thomas Jefferson

… Ach Paris, ich träume schon jetzt davon wieder hierher zu kommen. Auch wenn wir schmerzlich erfahren mussten, dass wir den Eintritt ins Musée d´Orsay oder in die Sainte-Chapelle schon lange vor unserer Ankunft hätten reservieren müssen.

Aber wir hatten ein klassisches und charmantes Pariser Apartment gemietet. In Fussdistanz zur Sacré-Cœur und dem Montmartre Quartier. Wir spazierten gleich am ersten Abend dahin und genossen die Stimmung mit all den Künstlern auf dem Place du Tertre.

Auch ein Besuch der Flohmärkte am Porte de Clignancourt durfte nicht fehlen. Wir entdeckten einen Schallplattenstand der eine grosse Auswahl an Soul Music hatte und ergatterten uns unter anderem eine legendäre Platte von Marvin Gaye. Das musste natürlich angemessen mit Moules Frites und Weisswein gefeiert werden!

Ich vermisse die guten alten Independent Plattenläden mit Verkäufern, die deinen Musikgeschmack kannten und immer eine tolle Empfehlung hatten. Spotify-Empfehlungen können diesen netten Unterhaltungen nicht das Wasser reichen.

Und weshalb tue ich mir das an und mache analoge Fotos?

Auch wenn Autofokus und automatische Belichtung einer Digitalkamera um einiges einfacher wären und das Ergebnis unmittelbar auf dem Bildschirm kontrolliert werden könnte. Die Freude über einen gelungenen analogen Schnappschuss, wenn die Negative nach dem entwickeln sichtbar werden und die Genugtuung das eigene Handwerk zu beherrschen sind nicht zu toppen.

SW Fotos
Leica MP
Summicron-M 35mm ASPH
Summicron-M 50mm

Kodak Tri-X 400 EI 200
Rodinal 1+50

Kodak T-Max P3200 EI 6400
T-Max Entwickler

PORTRAITS
10. Januar 2021

«Das Leben ist wie die Fotografie. Man braucht Negative zum entwickeln.»

Ziad K. Abdelnour

Spannende Architektur kann hilfreich sein bei der Motivsuche und es gibt wunderbare Brutalismus Kirchen in der Schweiz. Auch wenn sich die Geister daran scheiden, uns gefallen sie und bieten eine spektakuläre Kulisse für Portraitbilder.

Es fasziniert mich wie spielerisch die Architekten zur Zeit des Brutalismus mit Beton umgegangen sind. Es sind Kunstwerke ganz im Gegenteil zu den aktuellen Betonbauten die oft sehr fantasielos wirken.

Wir können behaupten, dass wir sozusagen alle Kirchen der Schweiz in diesem Baustil besucht haben. Es ist immer spannend am Ende einer Recherche das neue Objekt zu betreten, zu sehen wie das Licht- und Schattenspiel sich gestaltet und welche Ecke sich für ein Portrait Shooting am besten eignet.

Ich brauche immer mal wieder Zeit in der Dunkelkammer. Es beruhigt mich, hilft bei meiner Psychohygiene und man hat hinterher etwas Handfestes. Es gibt Leute, die sagen, dass ein Foto erst ein Foto ist, wenn man es in den Händen halten kann. Dem stimme ich zu.

Nicht verwunderlich, dass es das Jahr der Pandemie war, welches mich zurück zur analogen Fotografie brachte. Die ganze Welt wurde für kurze Zeit entschleunigt, so auch meine Fotografie, was mir sehr willkommen war. Und nicht zu vergessen dieser traumhaft schöne weisse Winter, wie wir ihn schon seit Jahren nicht mehr hatten.

SW Fotos
Nikon F2
Nikkor-SC Auto 50mm

Ilford Delta 100
Ilford Perceptol